
Carolyn Elliots Konzept des „Existential Kink“ ist eine Einladung zur radikalen Ehrlichkeit mit uns selbst – nicht nur gegenüber unseren idealisierten, bewussten Wünschen, sondern auch gegenüber den dunklen, oft verdrängten Anteilen unserer Persönlichkeit. Diese Schattenaspekte können paradoxerweise ebenso schöpferisch wie zerstörerisch wirken. Die Grundannahme dabei lautet: Wir ziehen genau das in unser Leben, was wir – oft unbewusst – wirklich wollen.
Elliot beschreibt eine Form der unbewussten Faszination und Anziehungskraft: Warum begegnen uns bestimmte Muster immer wieder – wenn auch in neuer Verpackung?
„Jeder von uns hat eine doppelte Natur: Wir bestehen aus Licht (Bewusstes) und Dunkelheit (Unbewusstes). Die dunkle Seite unserer Persönlichkeit – das ‚Andere‘, der Schatten – umfasst all das, was wir als primitiv, negativ oder unangemessen ablehnen. Genau hier liegt unser ‚existentieller Kink‘ verborgen.“
Dieser Kink nährt die sich wiederholenden, oft destruktiven Muster in unserem Leben: die immer gleichen toxischen Beziehungen, das chronische Unter-den-eigenen-Möglichkeiten-Bleiben, der innere Glaube, nicht gut genug oder nicht liebenswert zu sein. Wenn wir diese Muster erkennen und verstehen, wie stark sie uns beeinflussen – und vor allem, welchen verborgenen Lustgewinn wir möglicherweise daraus ziehen –, eröffnet sich eine neue Perspektive.
Es ist wichtig, dem Schmerz in unserer Biografie zu begegnen – das ist der erste Schritt zur Heilung. Doch viele Menschen verharren darin, identifizieren sich über Jahre hinweg mit diesem Schmerz und bleiben in einer Art innerem Leiden gefangen. Genau hier setzt Carolyn Elliots „Existential Kink“ an: Sie fordert uns auf, tiefer zu schauen – auf das Vergnügen, das wir unbewusst aus unseren negativen Glaubenssätzen ziehen. Die heimliche Freude daran, dass sich unsere inneren Überzeugungen immer wieder zu bestätigen scheinen.
Dieses neue Bewusstsein gibt uns die Kraft, unser Leben radikal zu ändern.
Am nächsten Liebesabend vom 6. Juni werden wir uns auch mit unserem „Existenzial Kink“ beschätigen. Was für ein spannendes Thema, finde ich.








